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Mittwoch, 6. Juli 2011

Es wird Ernst!

Gestern morgen waren wir schon ganz früh unterwegs. Schon vor dem Frühstück, fast noch im Morgengrauen - nun ja, etwas übertrieben, denn es war schon 6.30 Uhr, liefen wir über die vom Morgentau noch nassen Wiesen. Die Luft war sowas von rein und der Wald schien völlig verwaist. Die Rehe genossen die Ruhe ebenso wie wir und waren nicht zu sehen. Frauchen hatte wieder etwas Angst wegen den Wildschweinen, die ja sehr zutraulich in unmittelbarer Nachbarschaft zu uns leben. Aber mit zwei Hovis an der Seite kann ihr ja nichts passieren. Wir würden es auch mit einer ganzen Horde Wildschweine aufnehmen, wenn es darum ginge, Frauchen zu verteidigen. Nun, die Ruhe täuschte. Als wir um die nächste Gabelung bogen, sahen wir, was wir schon seit Wochen erwartet hatten. Auf der Wiese am "Mühlenweg" war reges Treiben angesagt.


Dort standen drei Tieflader mit jeweils einem Windmühlenelement. Jedes Teil müsste so ungefähr 30 Meter lang sein und wiegt 60 Tonnen. Das sind ca. 30 Mini-Vans!





Die über die Grenzen von Colonia bekannte Firma mit den roten Kränen und der weißen Aufschrift war bereits dabei den in mehreren Einzelteilen auf mehreren Tiefladern angelieferten Kran aufzubauen.


Kann man sich das vorstellen? Der Kran muss ja mindestens so hoch sein wie das Windrad, damit auch noch die Flügel angesetzt werden können. Immerhin werden die Windräder eine Nabenhöhe von 73 Metern haben.Vom Boden bis zur Flügelblattspitze werden es dann knapp 100 Meter sein. Mit den drei Windkrafträdern sollen in einem Jahr ca. 4,5 Millionen KW Strom erzeugt werden. Das würde reichen, die umliegenden Dörfer mit Strom zu versorgen. Leider haben wir nicht direkt etwas davon, denn der Strom wird zunächst über drei Trafohäuser (die werden dann auch noch dort gebaut) in das Stromnetz des örtlichen Stromanbieters eingespeist. Schade, so hätten wir doch unseren eigenen Strom. Sozusagen ganz frisch von der grünen Wiese. Mit Herkunftsnachweis, rein ökologisch.

Wir haben das Ganze also eine Zeit lang beobachtet. Aber, ob es an der morgendlichen Stunde lag und alle noch etwas müde waren, oder daran, dass es so eine schwierige Sache ist, viel passierte nicht und es dauerte uns dann doch zu lange. Immerhin haben sie bis zum Abend geschafft, das untere "Turmelement" aufzustellen.


Es ist in verschiedenen Grüntönen lackiert und steht nun ganz unauffällig, in Tarnfarbe, in der Landschaft herum.

Heute morgen waren wir nicht ganz so früh dran.


Natürlich ging meine Frauchen wieder den Mühlenweg. Kontrolle muss ja sein.


Viel hat sich seit gestern Abend nicht verändert. Die Flügel (jeder hat eine Länge von ca. 25 Meter), die morgen montiert werden sollen, waren bereits angeliefert und der Kran streckte seine Arme in den Himmel. Gaaaaaaaaanz langsam drehte er sich und fuhr die Kette rauf und runter, so als wenn er sich auch am frühen Morgen ersteinmal recken müsste.

Ich denke, heute werden die restlichen Turmelemente montiert, denn sonst können ja morgen nicht die Flügel angeschraubt werden.

Wie unglaublich hoch der Turm ist, sieht man an dem winzig kleinen Männchen am rechten unteren Rand.
Er trägt extra eine Warnweste, damit wir ihn auf dem Foto auch gut erkennen.



Damit der Turm nicht umkippt, ich finde er steht etwas schief, wird er von einem Hubwagen abgestützt.

Tatsächlich ist da eine Tür im Turm und ein Arbeiter wurde "hochgehoben", damit er nachschauen kann, ob die Tür auf aufgeht.

Aus einer anderen Perspektive steht der Turm dann gerade. Schade, doch kein schiefer Turm von Dörpinghausen.

Wir sind dann noch durch den Wald Richtung Fischteiche gegangen. Leider meinte Artus mal wieder, er müsste im Wald nicht direkt kommen, als Frauchen uns gerufen hat. Das meint er neuerdings öfter und Frauchen wird dann immer richtig sauer. Wir laufen deshalb immer mehr online und das nervt ganz schön! Nun ja, vielleicht war ihm das Erlebnis heute aber eine Lehre. Als er wieder nicht kommen wollte und lieber weiter buddelte, hat er einige negative Erfahrungen mit so kleinen schwarz-gelb gestreiften Tieren gemacht, die einen ganz netten Stachel haben. Er hat "tierisch" geschrien, ja, ich wusste gar nicht, dass Hunde auch schreien können. So schmerzhaft war seine Bekanntschaft mit den kleinen Insekten. Mein Frauchen hat dann mindestens zehn von diesen fiesen Viechern aus seinem Fell gepuhlt. Artus jammerte und ging anschließend mit eingezogener Rute eng an Frauchens Knie. Er war wirklich schwer geschockt und so mussten wir uns auf der Bank an den Teichen erst einmal ausruhen. Noch nie ist er auf die Bank gesprungen, aber heute suchte er die Nähe und den Schutz von Frauchen und hat sich ganz fest an sie gekuschelt. Zu hause gab´s dann Apis-Globuli und jetzt liegt er noch immer ziemlich fertig im Wohnzimmer. Oh, oh, kleiner Mann, das hat man davon wenn man nicht auf Frauchen hört. Hoffentlich sitzt der Schock nicht zu tief, obwohl, wenn es nutzt und er nun immer direkt hört, dann hatte dieses schlechte Erlebnis auch etwas gutes. Wir werden ihn jedenfalls heute im Auge behalten.

Morgen gibt´s dann Neues vom Mühlenweg.

2 Kommentare:

Enya hat gesagt…

Da wird wohl in den nächsten Jahren noch einiges an Windrädern dazukommen!
LG, Enya

Emma hat gesagt…

Hallo Andra,
bei uns stehen ganz viele solcher Windräder. Aber trotzdem ist noch genug Wiese da zum rum seppeln. Leider wird bei uns jetzt auch noch eine Solaranlage gebaut. Einerseits wollen alle Ökostrom, ist ja auch richtig. Aber muss man denn alle Wiesen mit solchen Solarplatten zu pflastern. Bald wissen wir gar nicht mehr wo wir mal rum toben können.
Deinem Artus wünschen wir gute Besserung. Solche Stiche tun ganz schön weh. Das habe ich (Emma) auch schon zu spüren bekommen. Seitdem mache ich einen großen Bogen um Bienen und Wespen auf Blumen.
Liebe wauzis von Emma und Lotte